Biografie
Nicolaus Schafhausen ist 2006 künstlerischer Leiter und geschäftsführender
Direktor des Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam, Niederlande.
Er ist Kurator des deutschen Beitrags zur 52. und 53. Biennale di Venezia 2007 und 2009.
Nicolaus Schafhausen, geboren 1965 in Düsseldorf, lebt in Brüssel.
Bevor er 1990 seine kuratorische Laufbahn aufnahm, arbeitete er als Künstler.
Parallel hierzu studierte er Kunstgeschichte an der Technischen Universität
Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1991 gründete er gemeinsam
mit dem Künstler Markus Schneider die Galerie Lukas & Hoffmann (benannt nach den Geburtsnamen ihrer Mütter).
Schafhausen leitete die zunächst in Berlin, später in Köln ansässige Galerie bis 1994 und realisierte dort u.a.
die ersten Ausstellungen der heute international erfolgreichen Künstler Kai Althoff, Olafur Eliasson,
Carsten Höller und Antje Majewski. Von 1995 bis 1998 war Schafhausen künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart.
Mit dem Umbauraum initiierte er ein in den 1990er Jahren stilprägendes Vermittlungsmodell
für vergleichbare Institutionen. Ausstellungen des Künstlerhauses zeigten u. a. Kai Althoff,
Cosima von Bonin, Lukas Duwenhögger, Olafur Eliasson, Liam Gillick, Morgan Fisher, Sharon Lockhart
und Stephen Prina. Ende 1998 wurde Schafhausen zum Direktor des Frankfurter Kunstvereins berufen,
dessen künstlerische und kaufmännische Leitung er bis Ende 2005 innehatte. Er erreichte eine nationale
und internationale Neupositionierung der Institution und erprobte neue Vermittlungsmodelle und neue
dialogische Verhältnisse zum Publikum. Programmatische Höhepunkte waren thematische Ausstellungen
zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen u.a. des Lokalen (To the people of the city of the Euro),
zu Migration (Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren) und zur Globalisierung
(die Triologie Neue Welt, New Heimat, non-places). Ausstellungen wie die Überblicksschau deutschemalereizweitausenddrei
bedienten dagegen eher einen Massengeschmack. Die Ausstellung zum 100. Geburtstag von
Theodor W. Adorno Adorno - die Möglichkeit des Unmöglichen manifestierte Schafhausens Anspruch,
Diskurse auszulösen. Mit der parallel in vier europäischen Städten organisierten Ausstellung Populismus
beendete er seine Tätigkeit in Frankfurt am Main. Schafhausen initierete ein anspruchsvolles Einzelausstellungsprogramm
aus jungen, noch wenig etablierten Positionen, kombiniert mit Künstlern einer älteren Generation,
die für heutige Kunstproduktion wichtig sind; u.a. mit Michael Beutler, Gerard Byrne, Keren Cytter,
Simon Debroey Møller, Christian Flamm, Isa Genzken, Liam Gillick, Tue Greenfort, Jonathan Meese, Alex Morrison,
Marcel Odenbach, Stephen Prina, Emilio Prini, Jozef Robakowski, Markus Schinwald, Cerith Wyn Evans.
2005 wurde Schafhausen für die Dauer von zwei Jahren zum Gründungsdirektor der European Kunsthalle in Köln ernannt:
ein institutionelles Projekt, das Modelle einer potenziellen Institution zeitgenössischer Kunst auslotet.
Anfang 2007 schloss er sein Engagement in Köln mit der Ausstellung Modelle für Morgen im Kölner Stadtraum und der
Ausstellung